Allgäuer Klimabürgerin

Claudia Mayer, Projektleiterin „Re-Use“ beim ZAK


Interview  mit Claudia Mayer zu Klimaschutz in ihrem beruflichen und privaten Alltag


Sie sind beim ZAK als Projektleitering Abteilung Re-Use angestellt. Was genau verbirgt sich hinter dem Begriff und welche Projekte wollen Sie in diesem Bereich angehen?

Re-Use, also auf deutsch Wiederverwendung, ist einer der Wege, der unsere Gesellschaft in eine nachhaltigere Lebensweise führen kann, um die Ziele im Klimaschutz, Umweltschutz und schonenden Umgang mit wertvollen Ressourcen zu erreichen. So haben wir die Chance, eine lebenswerte Umwelt für uns, unsere Kinder und nachfolgende Generationen zu erhalten.

ReUse ist auch für den ZAK keine „one-man Show“. Der Erfolg liegt vielmehr im Miteinander im gemeinsamen Handeln. In unserer Region gibt es ja bereits sehr viele Institutionen, Vereine und Initiativen von Bürgern, die sich auf den Weg machen und bereit sind umzudenken bzw. anders zu handeln.

Eine der Hauptaufgaben der Abteilung ReUse beim ZAK liegt deshalb in einer kreativen und entschlossenen Netzwerkarbeit. Wir wollen die Ideen, die Ressourcen und das Know-How von Unternehmen, Vereinen, sozialen und behördlichen Institutionen bis hin zum einzelnen Bürger zusammenführen, bündeln und in konkreten Projekten realisieren.

Was wünschen Sie sich für Ihre ReUse-Projekte und den Klimaschutz im Allgäu in den nächsten Jahren?

Mein Wunsch ist, dass die Projekte „ansteckend wirken“ und auch ihre Wirkung in der Abfallvermeidung zeigen. Sie mögen zum Mitmachen, zum Nachmachen, zum Weitermachen anregen und so auch zu mehr Bewusstsein in der breiten Bevölkerung beitragen.

Schön wäre es auch, wenn über die neue Website allgaeu-klimaschutz.de viele Klimaschützer aus allen Bereichen zusammenfinden und über dieses Internetportal ein reger und fruchtbarer Ausstausch stattfindet, der unsere Region das Allgäu im Klima- und Umweltschutz voranbringt.

 
Claudia Mayer
Claudia Mayer
Claudia Mayer leitet beim ZAK (Zweckverband für Abfallwirtschaft) das Projekt Re-Use. Ihre Hauptaufgabe ist es, Konzepte und Strategien rund um das Thema  Wiederverwendung von Gebrauchtgütern zu erarbeiten und zu entwickeln.

Kontakt:
Claudia.Mayer@zak-kempten.de
Das Oberallgäu hat sich mit dem Masterplan 100% Klimaschutz das Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen und den Energieverbrauch drastisch zu reduzieren. Das gelingt nur, wenn ganz viele Leute ihren persönlichen Beitrag dazu leisten. Haben Sie leicht umzusetzende Tipps für eine klimaschonende Lebensweise, die Sie auch selbst praktizieren?

Mein Tipp: In erster Linie mal „still und heimlich“ den eigenen, persönlichen Lebensstil für Klima und Umweltschutz optimieren und dann mit Gleichgesinnten aktive Gemeinschaften bilden.

Konkret also: Den Klimaschutz zum persönlichen Projekt machen und in den Bereichen Wohnen, Konsum, Mobilität und Ernährung nachzusehen, wieviel Klimaschutz in mir steckt (nicht etwa in den Anderen, der Politik, dem Handel, der Industrie usw.)

Am schnellsten und einfachsten geht das, meine ich, mit einem „Ökologischen Fußabdrucktest“ im Internet, das dauert nur ein paar Minuten, doch das Abarbeiten der persönliche Liste dauert dann schon etwas länger.

Hier nur ein paar Punkte aus meiner Liste:
 
  • Bewusster und weniger Einkaufen
  • Lebensmittel regional und saisonal einkaufen und auf Bio achten
  • Gebrauchtes statt Neues kaufen oder auch mal etwas ausleihen
  • Autokilometer sparen mit Bus, Bahn oder Fahrgemeinschaft und möglichst auf Flugreisen verzichten
  • In Haus und Wohnung Heizung und Raumtemperatur optimieren,
  • ÖKO-Strom nehmen und Strom sparen
  • Auf Fleisch oder zu viel tierische Produkte zu verzichten dient dem Klimaschutz sehr, deshalb möglichst wenig davon - ist ja auch gesünder.


Haben Sie persönlich eine Vision von einer klimafreundlichen Gesellschaft in 20-30 Jahren?

Ich glaube daran, dass uns das Leben in einer klimafreundlichen Gesellschaft sehr viel mehr Lebensqualität zu bieten hat.

Statt großem Verzicht also vielmehr einen großen Gewinn an: Zufriedenheit, Gesundheit, Gelassenheit, Verbundenheit (mit Menschen und Natur), Gemeinsamkeit...

Viele dieser Visionen sind andernorts sogar schon realisiert. Sehr beeindruckende, positive Beispiele zeigt etwa der Film „Tomorrow - die Welt ist voller Lösungen“, den ich wegen seiner positiven Intention sehr empfehlen kann.

Wo sehen Sie die Stärken und Potentiale des Oberallgäus, die Energiewende erfolgreich zu meistern?

Die Allgäuer sind „Mächeler“ und bereit unkonventionelle Wege zu gehen. Sie sind heimat- und naturverbunden und hier können Dinge auch mal auf kurzen Wegen entschieden und angepackt werden. Sie haben z.B. mit Vorarlberg auch Nachbarregionen, die ähnlich innovativ und entschlossen sind viel für den Klimaschutz zu leisten.

Es ist nie zu früh!
Werde noch heute Allgäuer Klima-Bürger



Das Wissen um den Klimawandel und den Klimaschutz ist gerade für die nachfolgenden Generationen von herausragender Bedeutung.

Berichte uns von Deinem Engagement und Deinem Beitrag zum Klimaschutz.