Mobilitätsalternativen für das Oberallgäu
15 Oberallgäuer Kommunen gehen neue Wege in Sachen Mobilität
Das Amt für ländliche Entwicklung Schwaben fördert zum ersten Mal ein reines Mobilitätsprojekt auf den ausdrücklichen Wunsch der 15 Oberallgäuer Kommunen Altusried, Bad Hindelang, Blaichach, Buchenberg, Dietmannsried, Durach, Fischen, Oberstaufen, Sonthofen, Sulzberg, Waltenhofen, Weitnau, Wertach, Wiggensbach und Wildpoldsried.
AllgaEumobil ist damit eine Möglichkeit für alle, Alternativen zum Verbrenner-Auto auszuprobieren und sich für mehr Klimaschutz vor der eigenen Haustür einzusetzen.
Bei Interesse und/oder wenn Sie Ihre Ideen einbringen möchten, wenden Sie sich gerne an Dr. Petra Hausmann, Projektleiterin bei eza!, Kontakt siehe blauer Kasten) oder direkt an Ihre Wohnortgemeinde. In den kommenden zwei Jahren werden verschiedene Veranstaltungen rund um Mobilität in den teilnehmenden Gemeinden stattfinden.
Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte - zumal eine gute Videoreportage. Wir danken Allgäu.tv und Redakteur Groos für den Carsharing-Selbstversuch.
Derzeit läuft die Vorregistrierung für das e-Carsharing in den Kommunen Altusried, Wiggensbach, Buchenberg, Dietmannsried, Durach, Wildpoldsried, Oberstaufen und Waltenhofen (2 Fahrzeuge). In jeder Kommune müssen mindestens 25 Vorregistrierungen für den Start des eCarsharings zusammenkommen, dafür entfällt die Registrierungsgebühr. In Betrieb gehen werden die Elektroautos im Lauf des Mai 2022. Informationsveranstaltungen führt das Autohaus Sirch durch.

Projektlaufzeit: 2020 - 2023
Ansprechpartner:
Beim Energie- und Umweltzentrum Allgäu eza!: Dr. Petra Hausmann (hausmann@eza-allgaeu.de, Tel.: 0831 960286-86)
Beim Landratsamt: Simon Steuer
(simon.steuer@lra-oa.bayern.de, Tel.: 08321/612-233)
Förderung: Amt für ländliche Enwicklung Schwaben zu 75%. Weitere Finanzierung durch den Landkreis Oberallgäu und die beteiligten Kommunen

Lokale Mitfahrplattform:
Vereine als tragende Säule des Konzepts
So können sich Vereine aus Oberallgäuer Kommunen beteiligen
Ganz konkret wird das Beispiel von www.fahrmob.eco übernommen. Diese Mitfahrplattform wird in Ottobeuren seit 2019 von über 20 Vereinen genutzt. Ab April/Mai 2022 wird sie auch als App nutzbar sein.
Das Prinzip der Mitfahrplattform:
Teilnehmende legen sich bei der Anmeldung auf der Mitfahrplattform auf einen Verein fest, dem sie am Jahresende – auf freiwilliger Basis – das eingenommenen Mitfahrgeld spenden. Die Vereine benennen „Verkehrsbotschafter“, die innerhalb des Vereins für die Teilnahme der Mitglieder werben, z.B. bei der Jahreshauptversammlung oder in einer Rundmail. Durch die Beteiligung der Vereine erreicht die Plattform viele Menschen vor Ort, die bereit sind Mitfahrer auf ihren alltäglichen Fahrten mitzunehmen.
Das Verkehrswendeprojekt mit seinem klimaschützenden und sozialen Ansatz kann das gesellschaftliche Miteinander in unseren Gemeinden fördern und die Vereine stärken. Die Details erläuterte der Initiator Herr Scharpf aus Ottobeuren an drei Terminen vorstellen. Einen Videomitschnitt, der das Prinzip der vereine-basierten Mitfahrplattform erklärt, finden Sie hier:

Auftaktveranstaltung Am 7. Mai 2022
Mitfahrplattform fahrmob.eco startet im Landkreis Oberallgäu
Der offizielle Auftakt der Mitfahrplattform am 7. Mai beginnt mit einer Sternfahrt aus den 18 beteiligten Kommunen nach Sonthofen. Natürlich sollen in jedem Auto möglichst auch Mitfahrer mitgenommen werden. Hierfür macht es Sinn, die eigene Fahrt möglichst frühzeitig auf der Plattform www.fahrmob.eco einzustellen. Das Eintreffen in Sonthofen vor dem Landratsamt findet zwischen 14.00 und 15.00 Uhr statt. Dort sind ein informatives Programm, sowie Unterhaltung mit Musik und Kabarett geboten. Außerdem findet ein Markt der Möglichkeiten mit vielen Infoständen statt. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt. Die Veranstaltung wird durch eine Spende der Elektrizitätswerke Schönau ermöglicht.
Informationen zur Mitfahrplattform Fahrmob.eco
Herr Scharpf hat mit privaten Mitteln und einer EU-Förderung über das LEADER-Programm eine Mitfahrplattform für kurze Strecken rund um den Wohnort entwickelt. Das Konzept ist einzigartig, es funktioniert über die lokalen Vereine und unterstützt diese.
Für das Projekt werden in den teilnehmenden Gemeinden Zukunftshelfer gesucht (s.o.). Im Folgenden haben wir Ihnen in Form von kurzen Infoblättern, eines Erklärvideos sowie einer Präsentation wichtige Informationen für potentielle ehrenamtliche Unterstützer:innen zusammen gestellt:
Resümee zum AllgaEu-mobil Flottentest 2021
Die Erkenntnisse aus der Testphase sind entscheidend für den Aufbau eines dauerhaften Carsharing-Angebots in den Projektkommunen. Dazu gehören insbesondere die Praxistauglichkeit der verwendeten Buchungsplattform, die Kompatibilität mit den im Test genutzten Fahrzeugen sowie die Erreichbarkeit der Hotline für den Fall, dass Probleme auftauchen.
Aufgrund des Feedbacks der Testnutzer konnte unter anderem auch die App weiterentwickelt und eine deutliche Verbesserung des gesamten Buchungsablaufs erzielt werden. Eine weitere Erkenntnis ist, dass die Stabilität der Verbindung zwischen Carsharing-Telematik und der Buchungsapp in ländlichen Gegenden aufgrund der Netzabdeckung eine Herausforderung darstellt und daher im Realbetrieb über eine alternative Kommunikationsmöglichkeit mit den Carsharing-Fahrzeugen nachgedacht werden sollte (wie etwa Bluetooth). Somit konnte das Feedback der Testnutzer:innen Schwachstellen aufdecken, die beim Aufbau eines „Real-Betriebs“ zukünftig umgangen werden können.
Im Schnitt nahmen pro Gemeinde etwa 35 Nutzer an der Testphase teil und tätigten jeweils etwa 60 Buchungen. Die durchschnittliche Dauer der Buchungen beläuft sich auf drei Stunden, wobei die maximale Buchungsdauer in manchen Gemeinden begrenzt war. Insgesamt wurden in den sechs Monaten etwa 18.300 Kilometer zurückgelegt, was ca. 51 km pro Buchung entspricht. Dabei konnte durch die mit Ökostrom betriebenen Elektroautos im Vergleich zur Nutzung von Verbrennern insgesamt etwa 1.350 kg CO2 eingespart werden.
Insgesamt ergibt sich ein positives Bild: die Zufriedenheit mit dem Testangebot wurde von den Testnutzerinnen und -nutzern mit Schulnote 1,7 bis 2,4 bewertet. Viele von ihnen würden auch langfristig ein Carsharing-Angebot in Ihrer Kommune nutzen und begrüßen
Elektroauto, Diesel oder Wasserstoff - professionell erklärt!
Laborleiter Norbert Grotz und der Professor für Elktrotechnik, Martin Steyer, von der Hochschule Kempten geben einen fachlich fundierten Überblick über das Für und Wider aktueller Auto-Antriebe. Themen des etwa 90-minütigen Vortrags sind die Treibhausgasbilanz der Batterieproduktion, Rohstoffe einer Batterie, sowie deren Recycling. Darüber hinaus geht es um das spannende Thema "Wirkungsgrad und Effizienz verschiedener Motoren", sowie um die Treibhausgas-Emissionen beim Betrieb von Kraftfahrzeugen. Der Vortrag fand statt im Rahmen des Projekts AllgaEu-mobil des Landkreises Oberallgäu, am 9. Juni 2021.
Prof. Dr.-Ing. Volker Quaschning lehrt an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin zu regenerativen Energiesystemen und veröffentlicht regelmäßig wissenschaftlich fundierte Referate aus seinem Forschungsgebiet. Die Referate sind kurz und allgemeinverständlich gehalten. Eines handelt von Elektroautos mit Batterie im Vergleich mit Diesel oder auch Wasserstoff als Treibstoff.